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7 Höhen und Tiefen aus 70 Jahren Porsche-Geschichte

Okt 08, 2018

Dieses Jahr ist es genau 70 Jahre her, dass der allererste Porsche, der auf dem Volkswagen Käfer 356 beruhte, seine ersten Meter in der österreichischen Stadt Gmünd fuhr. Wie hat es Porsche geschafft, als eine der wenigen Nachkriegsmarken zu einem der namhaftesten Automobilhersteller der Welt zu werden? OPENLANE durchsuchte die reich gefüllten Porsche-Archive und stieß auf 7 wichtige Meilensteine.


1948
Der Beginn: 356


Die Legende besagt, dass Ferry Porsche kurz nach dem Zweiten Weltkrieg kein Auto fand, das seinen hohen Ansprüchen gerecht wurde ... und so begann er, selbst eins zu bauen. Das Resultat folgte im Jahr 1948 mit dem nach ihm benannten 356, einem Sportwagen, der sich mit luftgekühltem 1,1-Liter-Boxermotor auf Volkswagen-Grundlagen stützte. Schon bald nach Beginn der Serienproduktion (1950, Hrsg.) machte sich das lediglich 585 Kilogramm schwere Auto mit seiner für damalige Verhältnisse beispiellosen Leistungskapazität einen Namen und wurde berühmt. Der 356 blieb bis zum Jahr 1965 in Produktion. Während dieser Zeit wurden insgesamt 79.000 Exemplare hergestellt.


1963
Der Durchbruch: 911

Bereits im Jahr 1963 schlägt Porsche einen Nachfolger für den 356 vor: den 901, der mit einem 2-Liter-Sechszylinder-Motor ausgestattet ist und über - Achtung - 130 PS verfügt. Nach einer Beschwerde des Automobilherstellers Peugeot, der sämtliche Arten von Namen mit einer 0 in der Mitte registriert hatte, wird das Auto umbenannt in 911, eine Zahl, die nun ein für alle Mal mit dem umfassendsten Sportwagen in Verbindung gebracht wird, den die Welt je produziert hat. Anhand des 911 zeigt Porsche, wie stark das Grundkonzept seiner Sportwagen ist: Seit über 50 Jahren und 1 Million Exemplaren später erscheint der Über-Porsche in nahezu unveränderter Form. Genau aus diesem Grund wurde er im Laufe der Jahre weltweit zur ultimativen Porsche-Ikone. Mit all seinen Auswirkungen auf die Preise auf dem Second-Hand-Markt. Gerne können Sie sich das aktuelle Angebot für das Modell Porsche 911 auf OPENLANE ansehen.

1963-1987
Die glorreichen Jahre


Die Einführung des 911 stellt den Beginn einer goldenen Ära für Porsche dar, die sich als Maßstab für Sportlichkeit und technologisches Handwerk etabliert hat. Die Deutschen stellen ihr Können in nahezu jeder erdenklichen Renndisziplin zur Schau, mit haushohen Siegen in Langstreckenrennen wie Le Mans, der Targa Florio und dem 24-Stunden-Rennen von Daytona. Im Jahr 1984 kann Porsche sogar Paris-Dakar mithilfe eines umgebauten 911 Carrera 4x4 zu seiner Siegerliste hinzufügen. Zwei Jahre später gelingt ihnen der gleiche Trick erneut, diesmal mithilfe eines sandfressenden 959.


1976-1987
Die Transaxle-Ära


In den 1970er Jahren wollte Porsche, in Übereinstimmung mit der heutigen Volkswagen-Strategie, Wachstum durch Expansion im industriellen Maßstab erzeugen. Für die Produktion des 914 - allgemein bekannt als der Volkswagen Porsche - kommt es zu einer Zusammenarbeit mit Volkswagen, die hohen Stückzahlen bleiben jedoch bestehen. In der Zwischenzeit wird die europäische Automobilindustrie schwer von der Ölkrise getroffen, wodurch die Zusammenarbeit zwischen Volkswagen und Porsche zum Bau des geplanten Nachfolgers - des 924 - zweifelhaft wird. Porsche weigert sich allerdings, das Projekt aufzugeben und beginnt im Jahr 1976 mit der Produktion des 924. In diesem Modell wird der Mittelmotor des 914 gegen eine Transaxle-Einrichtung (mit Frontmotor und Hinterradgetriebe) ausgetauscht und somit der Beginn einer erfolgreichen Transaxle-Generation angekündigt, die durch den 928, 944 und 968 vollendet wird.


1987
Die Krise


Ende der 1980er Jahre, nachdem der 924 eingestellt worden ist, muss sich Porsche plötzlich mit einem begrenzten und fragmentierten Angebot auseinandersetzen. Die Produktionskosten steigen an, die Mengen bleiben jedoch ungenutzt. Des Weiteren ist Porsche stark von der Börsenkrise im Jahr 1987 betroffen, während der Verkauf des 911 völlig in sich zusammenbricht ... und sich ein Konkurs anbahnt. Als der Geschäftsführer Peter Schutz das Unternehmen im Jahr 1987 verlässt, steht Porsche kurz vor dem finanziellen Zusammenbruch. Finanzdirektor Heinz Branitzky übernimmt die Geschäftsführung. Es wird sogar in Erwägung gezogen, den 911 zu opfern. Glücklicherweise tritt dieser Fall nicht ein. Nach der sorgfältigen Umstrukturierung unter der Leitung von Wendelin Wiedeking gelingt es der Marke gerade rechtzeitig wieder zurückzukommen.


2002
Der Aufschwung


Es war auch Wiedeking, der mit der Unterstützung der Porsche-Familie darauf bestand, einen Geländewagen in das Portfolio aufzunehmen. Es geht ein Aufschrei um nahezu die ganze Welt, als der Cayenne im Jahr 2002 auf den Markt kommt, und es wird noch schlimmer, als bekannt wird, dass er über einen Dieselmotor verfügt. Bis heute ist der Cayenne vielen Puristen ein Dorn im Auge, dennoch lässt sich nicht leugnen, dass der Geländewagen zum Überleben der Marke von entscheidender Bedeutung gewesen ist. Ohne den Cayenne, den Panamera und die äußerst umstrittenen Hybridvarianten beider Modelle würde der 911 heute möglicherweise der Vergangenheit angehören...


2018-
Die Zukunft


Wie allen Automobilherstellern steht Porsche heute eine noch nie da gewesene Transformation bevor. Mit Unterstützung des Volkswagen-Konzerns, selbst ein bedeutender Pionier der Elektromobilität, vollendet Porsche den Taycan - besser bekannt unter dem Projektnamen „Mission E“ - eine für das Jahr 2019 geplante Elektrolimousine, die laut Porsche die Zukunft des Sportwagens verkörpert. Der Viersitzer verfügt über 600 PS unter der Haube und verspricht einen Reichweite von über 500 km, einen Sprint von 0 auf 100 km/h innerhalb von 3,5 Sekunden sowie eine Ladezeit von lediglich 15 Minuten, um die Batterien bis auf 80 % aufzuladen. Zunächst schwört der Porsche 911 jedoch weiterhin auf seinen herrlich klingenden „Flat-Six-Boxermotor“. Es stellt sich jedoch nach wie vor die Frage: für wie lange?