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Wenn Lieferwagen eine Geschichte erzählen...

Dez 04, 2019
Der Mensch brauchte schon immer wirkungsvolle Möglichkeiten, um Lasten aller Größen zu transportieren. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat diese Notwendigkeit eine in der Welt der Lieferwagen eine echte industrielle Revolution ausgelöst. Wir haben die Einführung neuer Fahrzeuge erlebt, die heute ein wichtiger Bestandteil der Automobilgeschichte sind und sich noch immer in der Entwicklung befinden, um den Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden. Hier ist die reichhaltige Geschichte einiger Modelle, die in Europa zu Klassikern geworden sind.


Ford Transit: Alles begann mit einem T!

Jeder kennt den Ford T: Er ist eine Ikone, die zu einem weltweiten Erfolg wurde. Der TT ist jedoch trotz seiner erheblichen Auswirkungen viel weniger bekannt. Dieses Modell wurde vor 102 Jahren als Vorläufer des modernen Lieferwagens und Pickups eingeführt, wozu jetzt auch der Ford Transit gehört.

Der Ford TT war das erste Nutzfahrzeug in der Ein-Tonnen-Kategorie, das von Ford hergestellt wurde. Die Besitzer konnten ihr Chassis mithilfe einer Ladefläche anpassen, auf der alle Arten von Güter einschließlich Post, Heu oder Panzer Transportieret werden konnten. Der Motor wurde an der Vorderseite des Fahrzeugs mit dem Kurbelgriff gestartet.

Der Name "Transit", den wir heute kennen, tauchte zum ersten Mal 1961 auf, als der Ford FK 1000 (steht für Ford Köln 1000 Kilo) – der seit 1953 produziert wurde – zum Ford Taunus Transit wurde. Auf die erste Generation des Ford Transit mussten wir bis 1967 warten.

Mit einer Auswahl von sechs verschiedenen Nutzlasten, fünf Motoren, zwei Radständen, drei Karosserietypen (Van, Kombi und 9-, 12- oder 15-Sitzer-Minibus) war das Angebot von Anfang an enorm. Anschließend kamen die Pritschenwagen- und Fahrgestell mit Kabinen-Versionen und schließlich 18 Türkombinationen (seitliche Ausstell- oder Schiebetüren vorne und hinten; eine hintere Heckklappe oder zwei hintere Ausstelltüren).

Fünf Generationen später ist der Ford Transit nach wie vor der meistverkaufte Transporter in Europa. Der Name fand auf dem Markt so großen Anklang, dass er alle Lieferwagen des Herstellers inspiriert hat: Transit Courier, Transit Connect, Transit Custom und Transit 2T... Diese unterschiedlichen Versionen haben seit 2001 fünfmal den International Van des Jahres gewonnen.

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Volkswagen: von Bulli bis ID. Buzz...

1947 zeichnete Ben Pon die erste Skizze des legendären Volkswagen Transporters. In Deutschland liebevoll als Bulli und in Frankreich als Combi bekannt, ging er 1950 in Produktion. Allerdings war er nur um Haaresbreite davon entfernt, nicht das Tageslicht zu erblicken. Sein Schöpfer musste erfahren, dass die ersten Entwürfe abgelehnt wurden, weil das Verkehrsministerium der Meinung war, dass ein Fahrzeug mit einer Ladefläche an der Vorderseite und einem Fahrersitz dahinter für öffentliche Straßen ungeeignet sei.

Pon kehrte dann sein Konzept um und entwarf 1947 diesen ersten Kleintransporter in seinem Notizbuch. Elf Millionen davon wurden in den folgenden siebzig Jahren über sechs Generationen hinweg verkauft.

Der Geist des Combi setzte sich in den nächsten Modellen fort, die in den 70er und 80er Jahren auf den Markt kamen (T2 und T3). Diese übernahmen wieder luftgekühlte Motoren am Heck an. Der Transporter erhielt einige Neuerungen wie Scheibenbremsen (T2), optionalen Allradantrieb (T3) und ein verbessertes (aber schwereres) Fahrgestell.

Erst in den 90er Jahren änderte VW den ursprünglichen Stil radikal, so dass der Transporter sein volles Potenzial erreichen konnte. Der Hersteller entschied sich, das Fahrzeug mit einem wassergekühlten Motor auszustatten und diesen vorne einzubauen: ein Konzept, das sich in den folgenden 25 Jahren kaum verändern sollte.

1992 wurde der T4 als erster mit dem International Van des Jahres ausgezeichnet. 2004 hat es der T5 ebenfalls geschafft, ebenso wie der T6 im Jahr 2016.

Und wie sieht für unseren Helden des Tages die Zukunft aus? Volkswagen hat nun bestätigt, dass der Entwurf des elektrischen ID. Buzz Transporters in der Produktion ist. Das Äußere dieses Modells ähnelt in vielerlei Hinsicht dem des ersten Transporters. Der ID. Buzzs Elektromotor wird den Hippies sicher gefallen – dem gleichen Publikum, das auch schon in der Anfangszeit hinter dem Erfolg des Combi steckte. Mit anderen Worten, im Alter von 70 Jahren ist der Combi dabei, sich einer zweiten Kindheit zu erfreuen.

Während wir darauf warten, dass dieses witzig-archaische Fahrzeug produziert wird, ist der Transporter elektrisch geworden. Der e-Transporter ist jetzt auf dem Markt.

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Citroen: vom AC4 über den 2CV Mini-Van zum Berlingo

Citroën stellte den 10 PS starken AC4 im Herbst 1928 auf dem Pariser Autosalon vor. Der Name AC4 stand für André Citroën Vierzylinder, da der Vierzylinder-Reihenmotor vorn längs eingebaut war. Dieses Fahrzeug, das als C4 bekannt werden sollte, hatte einen Hinterradantrieb. Der Frontantrieb kam viel später. Dieser AC4/C4 war kein echter Mini-Van, sondern ein Auto, das im Gegensatz zu einem Transporter oder Lastwagen für eine Reihe von Nutzzwecken verwendet werden konnte.

Im Jahr 1951 erschien der 2CV Mini-Van. Als Zeitgenosse des Citroën Typ H wurde er bis 1977 produziert. Angetrieben vom Boxermotor der 2CV-Serie war er vor allem der erste Mini-Van, der diesen Namen verdiente. Rund 650.000 wurden davon hergestellt, zusätzlich 600.000 der AK-Serie, die 1963 mit dem Ami 6 Motor und einer Nutzlast von 350 kg kamen.

Der 2CV-Mini-Van machte Platz für den Citroen Acadiane und seine relativ geringen Produktionszahlen (250.000 Fahrzeuge), bevor der maßgebliche C15 (für Citroen mit einem maximalen Ladegewicht von 1,5 Tonnen) kam, der wegen seiner hohen Bodenfreiheit und seiner Fähigkeit, überallhin zu gelangen, jetzt auf dem Land sehr vermisst wird.

Die gesamte Front des Citroën C15 basierte auf dem Visa. Der kam zuerst in einer Benziner-Version heraus: der C15 E Benzin. Der C15 D Diesel kam kurz darauf mit dem 205er Dieselmotor. Die Vorderachse des 205 war ebenfalls integriert und machte eine Kotflügelverbreiterung aus Kunststoff notwendig. Der C15 verabschiedete sich 2006, nachdem er seit 1984 eine 22-jährige Karriere hinter sich hatte.

Die Nachfrage nach dem C15 war so groß, dass er zehn Jahre lang neben dem Berlingo weiter existierte. Letzterer kam im Juli 1996 auf den Markt und befindet sich jetzt in der dritten Generation, wobei er seinen Erfolg auch seiner Freizeitfahrzeugversion verdankt.

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