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Wie steht es um die Zukunft der Sonderausstattung?

Sep 20, 2022

Artikel verfasst von Effective Media. Die in diesem Artikel geäußerten Analysen und Meinungen sind ausschließlich die des Autors und nicht die von OPENLANE Europe.

Ledersitze, Klimaanlage, elektrische Fensterheber, GPS ... Sonderausstattungen haben schon immer zur Erhöhung des Komforts des Fahrers und seiner Mitfahrer beigetragen. Außerdem erhöhen sie die Attraktivität des Fahrzeugs auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Wenn Sie sich als Händler fragen, ob dies auch in Zukunft noch so sein wird, sollten Sie diesen Artikel unbedingt lesen.

Blog - What future is there for car options

Beim Fahrzeugkauf hängt die Ausstattung nicht nur vom Budget und den Anforderungen der späteren Käufer ab, sondern auch vom Modell. So ist zum Beispiel ein Fahrzeug der Premiumklasse ohne Ledersitze weniger gut vorstellbar als ein Fahrzeug des unteren Preissegments.

In den Online-Automobilmedien finden sich jedenfalls zahlreiche Artikel, in denen – ganz allgemein – die wesentlichen Möglichkeiten zur Steigerung des Restwertes eines Fahrzeugs aufgelistet sind. Klimaanlage, elektrische Fensterheber, ESP (und Sicherheitspakete allgemein), GPS (das zunehmend durch Bluetooth ersetzt wird), Ledersitze, umklappbare Rücksitze ... all diese Eigenschaften machen ein Fahrzeug nicht nur bequem, praktisch und/oder sicher in der Nutzung, sondern auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt attraktiv.

Obwohl nicht alle Extras zwangsläufig den Inzahlungnahmewert eines Fahrzeugs erhöhen, können diese oft den Verkauf beschleunigen. So hat Car and Driver beispielsweise festgestellt, dass ein Fahrzeug mit einem Schaltgetriebe im Vergleich zu einem Automatikgetriebe durchschnittlich 800 Euro an Wiederverkaufswert verliert. Eine größere Studie von AIC Analysis zeigt einen Unterschied im Wiederverkaufswert von 3 % für Premiummarken und 4 % für Volumenmarken zwischen dem kleinsten und dem umfangreichsten verfügbaren Infotainmentsystem. Mit anderen Worten: Die Kunden suchen nach Konnektivität. Ein solches Infotainmentsystem ist auch der Schlüssel zu einem schnellen Verkauf, denn dieselbe Studie ergab, dass Fahrzeuge mit dem umfangreichsten System im Durchschnitt vier Tage früher verkauft werden.


Abonnements

Aber werden sich diese Extras auch weiterhin mehr oder weniger stark auf den Wert eines Gebrauchtwagens auswirken? Nichts ist sicher.

Verschiedene Hersteller haben in letzter Zeit – in bestimmten Märkten – Abo-Modelle (monatlich oder jährlich) für bestimmte Extras ihrer Fahrzeuge eingeführt. Sollte sich dieser Trend durchsetzen, würde der Markt morgen folgendermaßen funktionieren:

Fahrzeuge würden ab Werk mit allen erdenklichen Extras ausgestattet. Diese könnten per Software freigeschaltet werden, für die ein Abonnement erforderlich ist. Beispielsweise würde der Nutzer im Winter ein oder zwei Monate lang ein Abonnement für beheizbare Sitze bezahlen, was im Sommer normalerweise nicht benötigt wird. Heutzutage ist es auch möglich, ein Abonnement für den Zugriff auf die Bordkamera oder intelligentes Licht abzuschließen.

Dieser Trend sollte uns nicht die Wirkung der „kostenlosen Videospiele“ aus den Augen verlieren lassen. Sie wissen schon, diese kostenlosen Handyspiele, bei denen man einen Euro zahlen muss, um ein zusätzliches Tool zu nutzen, oder 2,50 Euro, um ein Level freizuschalten. Dadurch erhöhen sich die Gewinnspannen der Hersteller durch wiederkehrende (kleine) Käufe über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs. Eine derartige Strategie brachte General Motors im Jahr 2021 rund 2 Milliarden Euro ein. Der amerikanische Hersteller geht davon aus, dass sich diese Zahl bis 2030 mindestens verzwölffachen könnte.

Neben diesen Margen würden solche Abonnements den Herstellern auch Skaleneffekte ermöglichen, da sie schließlich nur eine Variante jedes Modells produzieren müssten. Ganz zu schweigen davon, dass bei einem Weiterverkauf des Fahrzeugs, z. B. auf der Online-Auktionsplattform von OPENLANE Europe, alle vom vorherigen Besitzer freigeschalteten Extras wieder gesperrt werden, da die Abonnements an ein persönliches Konto gebunden sind.

Zum jetzigen Zeitpunkt sind noch einige Fragen offen. Werden die Verbraucher diese Vorgehensweise wirklich akzeptieren? Wie sieht es mit dem Preis der Fahrzeuge aus? Denn auch wenn wir davon ausgehen können, dass bestimmte technische Ausstattungen dank der durch die Abo-Praxis generierten Menge weniger kosten würden, können wir doch sagen, dass die Fahrzeugpreise ohne Abonnement steigen müssen ... Ein Thema, das man zweifelsohne aufmerksam verfolgen sollte!